Wolfgang Erfurt und Silke Westrich zu Gast bei Karin Decker

Veröffentlicht am 09.04.2009 in Veranstaltungen

Zu Gast bei Karin Decker: „Im Landkreis lebt man vergleichsweise sicher“.

„Der Landkreis Kaiserslautern ist eine vergleichsweise sichere Region.“ Dies stellte der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Westpfalz, Wolfgang Erfurt, auf der Veranstaltung „Zu Gast bei Karin Decker – sicher leben im Landkreis“ heraus.

Knapp 108.000 Einwohner habe der Landkreis, und im Jahr 2008 wurden 5.758 Straftaten registriert. Im Vergleich dazu: Im Stadtgebiet Kaiserslautern mit seinen 98.000 Einwohnern waren es im selben Zeitraum 12.627 Straftaten und damit mehr als doppelt soviele. Die Aufklärungsquote im Landkreis lag bei 57 Prozent.

In der Verbandsgemeinde Otterberg wurden 411 Straftaten registriert und davon 265 aufgeklärt. In der Stadt Otterberg waren es 270 Delikte, wobei es am ruhigsten in der Verbandsgemeinde in Schneckenhausen mit 20 Straftaten war. Hauptsächlich Eigentumsdelikte und Sachbeschädigungen habe man zu verzeichnen gehabt, wobei der Anteil der Betrugsfälle steige. Die Palette an Delikten geht durch das gesamte Strafgesetzbuch; lediglich bei Mord und Totschlag gebe es – Gott sei Dank – wenig Straftaten.

Im gesamten Landkreis leben die Menschen daher in einer vergleichsweise sicheren Region, wobei dieser Befund auch für die übrigen Verbandsgemeinden weitgehend gelte. Dennoch erfahre die Polizei bei ihrer täglichen Arbeit, dass das Thema „Sicherheit“ für die Menschen immer wichtiger werde. Der Ruf nach mehr Polizei werde lauter. Die Polizei setze hier auf Aufklärung und Prävention, z. B. durch den Polizeiladen oder die Polizeipuppenbühne. Aber auch die Bürger seien gefragt, wenn es darum gehe, Straftaten zu verhindern. Man dürfe sich nicht von Minderheiten derart bestimmen lassen, etwa durch Randalierer bei Fußballspielen oder auf Volksfesten.

Auch die Einrichtung eines kriminalpräventiven Rates, wie ihn Martin Müller, Bürgermeisterkandidat der Otterberger SPD, in seinem Grußwort gefordert hatte, sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung, führte Erfurt aus.

Nach der Darstellung der tatsächlichen Situation in Bezug auf Kriminalität im Landkreis gab Silke Westrich, Trainerin für Gewaltprävention praktische Tipps. Zunächst müsse sich jeder bewusst machen, dass es keinen Ort gebe, an dem man wirklich sicher sei. Wichtig sei, nicht als potenzielles Opfer aufzutreten. Die Körpersprache sei hier schon entscheidend. Wer selbstbewusst in seinem Auftreten wirke, verringert die Gefahr, als Opfer ausgesucht zu werden. Eine gesunde Portion Misstrauen sei auch immer angebracht, wenn man von Fremden angesprochen werde. Hier helfe beispielsweise das Einhalten eines Sicherheitsabstandes. Um sich im Auto vor Überfällen zu schützen, empfiehlt es sich, nach dem Einsteigen ins Auto die Zentralverriegelung aktivieren.
Auch beim Halten an Ampeln oder Baustellen sei diese Vorgehensweise sinnvoll.

Schließlich stellte Silke Westrich die richtige Anwendung eines Pfeffersprays dar. Es wirke nur dann, wenn man es im entscheidenden Moment auch in der Hand habe. Auch sei die begrenzte Haltbarkeit zu bedenken. Pfefferspray ist in Deutschland käuflich zu erwerben und darf nur dann eingesetzt werden, wenn ein Angriff unmittelbar bevorsteht oder im Gange ist. Eine Notwehrsituation muss gegeben sein. Ansonsten darf das Pfefferspray nur zu Abwehr von Hunden eingesetzt werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Karin Decker den Referenten für die fundierten Ausführungen zu einem Thema, „das für die Menschen im täglichen Leben eine immens hohe Bedeutung hat.“ Gleichzeitig wies sie auf einen weitere Veranstaltung am 3. April hin. Dann nämlich werden Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk und der ehemalige FCK-Profi Axel Roos in Hochspeyer bei ihr zu Gast sein und den „Sport in unserer Gesellschaft“ aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

Matthias Mieves, MdB

Thomas Wansch, MdL