Rose Götte zu Gast bei Karin Decker

Veröffentlicht am 09.04.2009 in Veranstaltungen

Sprachförderung im Kindergarten

Zum dritten Mal lud Karin Decker zu einer öffentlichen Veranstaltung ein, dieses Mal ins Gasthaus Volz in Sambach. Referentin des Abends war Dr. Rose Götte, Autorin des Buches „Sprache und Spiel im Kindergarten“. Vor allen Dingen Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten und Kindertagesstätten waren persönlich eingeladen, um sich von der sachkundigen Autorin informieren zu lassen.

Zunächst begrüßte Karin Decker die Gäste des Abends: die Landtagsabgeordnete Margit Mohr, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach Heinz Christmann sowie die Kandidaten für die anstehenden Bürgermeisterwahlen in Otterbach und Otterberg Harald Westrich, Roland Christmann und Martin Müller.

Ein besonderer Gruß ging an die Referentin Dr. Rose Götte, die sich schon in den 1970er Jahren der Erforschung der kindlichen Sprachentwicklung an der Universität in Landau gewidmet hat, bevor sie als Landtags- und Bundestagsabgeordnete und 1991 Ministerin in Rheinland-Pfalz für Kultur, Jugend, Familie und Frauen wurde.

Den Fachvortrag leitete Harald Westrich ein, der sich freute, dass Karin Decker diese Veranstaltung nach Sambach geholt hatte. Gerade das Thema „Kindergärten“ werde in den nächsten Jahren wieder in den Vordergrund rücken, wenn nämlich Gemeinden im Rahmen der Kommunal- und Verwaltungsreform zusammengelegt würden und der demografische Wandel auch die Kindergärten treffe. Ein Konkurrenzkampf zwischen Kindertagesstätten sei hier nicht auszuschließen. Auch aus seiner Sicht als Polizeibeamter sei die Sprachförderung ein wichtiges Thema, denn „es ist nicht nur für die berufliche Entwicklung wichtig, sondern verringere auch die Gefahr, in die Kriminalität abzurutschen.“

Dann begann Rose Götte mit ihrem Referat zur Wichtigkeit der frühkindlichen Sprachförderung. „Sprache ist der Schlüssel zum Verständnis der Welt.“ Mit diesem Satz brachte sie gleich zu Beginn das Thema auf den Punkt. Mit der Sprachkompetenz wachse auch die soziale Intelligenz und „wer nur Fäuste hat, hat keine soziale Intelligenz“, führte Rose Götte aus. Besonders im Kindergarten seien die idealen Voraussetzungen für die Sprachentwicklung gegeben, denn die Fähigkeit, sich eine Sprache anzueignen, sei in der frühen Kindheit sehr viel größer als im Erwachsenenalter. Auch böte der Kindergarten mit ihrer Didaktik der ganzheitlichen Förderung die Gelegenheit, Sprache auch ganzheitlich zu lernen.

Notwendig sei hier von Seiten der Erzieherinnen und Erzieher, bewusst und gezielt zu arbeiten und alle Bereiche des Kindergartens einzubeziehen. Götte veranschaulichte dies an einem Beispiel, das sich in der Praxis auch ohne Fachleute von außen leicht umsetzen lässt. So könne zum Thema „Schuh“ Sprache in den unterschiedlichsten Formen und Handlungen gelernt werden: Wortfelder rund um den Schuh, Schuhe basteln, Schuhe putzen, Spiele mit Schuhen, Lieder singen oder Rollenspiele als Schuhverkäufer sind Bausteine, die sich in den Kindergartenalltag integrieren lassen. Wie das geht, erfuhren die Anwesenden auch gleich, indem sie ein Lied zum Thema mitsingen durften.

In der anschließenden Fragerunde bestand nur wenig Klärungsbedarf. Anscheinend war Dr. Göttes Buch wohlbekannt, denn eine Erzieherin meinte: „Wer Ihr Buch seit Jahrzehnten kennt, weiß Bescheid.“

Diese Veranstaltung war die dritte in der Reihe „Zu Gast bei Karin Decker.“ Weitere Veranstaltungen folgen, so zum Beispiel am 3. April mit dem Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk und dem ehemaligen FCK-Profi Axel Roos oder am 7. Mai eine Veranstaltung zum Thema „Im Dorf alt werden“ mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Karl-Peter Bruch. Am 20. Mai schließlich werden Stephan Flesch und Wolfgang Marschall bei Karin Decker in Schopp zu Gast sein.

Matthias Mieves, MdB

Thomas Wansch, MdL